Sachverständigentätigkeit

Nehmen wir einmal an, Sie entscheiden sich aufgrund Ihres Umweltbewusstseins und mit dem Blick auf die Unterhaltskosten der Immobilie für den Bau eines Energieeffizienzhauses. Aufgrund der in der ENEV (Energieeinsparverordnung) gestellten minimalen Anforderungen an den Primärenergiebedarf, bzw. der höheren Anforderungen für Effizienzhäuser bis hin zum Passivhaus, muss die äußere Hülle der Immobilie immer besser gedämmt und somit auch luftdichter werden. Der sogennante Blower-Door-Test soll am Ende der Bauphase Aufschluss über die Leckrate geben und ist somit ein Maß für die Dichtigkeit und auch Qualität der Aussenhülle. Diese Leckrate ist bei älteren Bauten deutlich höher, sodass ein natürlicher Luftaustausch zwischen Gebäude und Aussenwelt durch Undichtigkeiten besteht. Bei korrekt ausgeführten Neubauten reicht die geringe Luftwechselrate alleine nicht aus, eine zusätzliche Lüftung entweder von Hand oder automatisiert ist notwendig.

Um eine laut DIN korrekte Lüftung zu gewährleisten wird häufig, auch aus Komfortgründen, zur Installation einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage geraten. Diese kann zentral oder dezentral, entweder mit oder ohne Wärmerückgewinnung ausgeführt werden. Unabhängig für welche Ausführung Sie sich entscheiden, muss eine solche Anlage geplant und auf die jeweilige Immobilie ausgelegt werden. Hierzu werden die benötigten Luftvolumenströme pro Raum (in Abhängigkeit der Raumgröße und Nutzung) berechnet und die Verrohrung so dimensioniert, dass diese auch erreicht werden können.

Merkmale einer nicht korrekt ausgelegten und somit nicht im Sinne der DIN funktionsfähigen Anlage sind:

  • Strömungsgeräusche (zu hohe Fließgeschwindigkeit bei zu kleinem Querschnitt)
  • Überdruck (es wird mehr zugeführt als abgesaugt)
  • Unterdruck (es wird mehr abgesaugt als zugeführt)
  • Luftwechselrate zu niedrig (Belüftung ineffizient)

In allen genannten Fällen ist die Anlage zu beanstanden und die Funktion nicht vollumfänglich oder garnicht gegeben. Die Schwierigkeit für den Bauherrn besteht darin, festzustellen, ob seine Anlage korrekt funktioniert oder nicht. Während Überdruck, Unterdruck und die Luftwechselrate nur messtechnisch zu erfassen sind, ist das Strömungsgeräusch ein für jedermann greifbarer Indikator für ein Problem.

Gerne helfe ich bei Problemen mit Ihrer Lüftungsanlage durch Kontrolle der Planungsunterlagen, Einmessen des tatsächlich verbauten Systems und der Festellung von Abweichungen vom optimalen Betrieb.